Stube |
Eigentlich stellte die Wuppertaler Firma Stube Küchenutensilien her. Ab 1956 bot Stube aber auch ein gutes Modell der Wuppertaler Schwebebahn an.
Modelle
Nr. 1001, Motorwagen Type 57/1 Schwere stabile Ausführung in Spritzguß,
starker Motor, untersetzter Antrieb, federnde Stromabnehmer. Ein feststehendes
Antriebsräderpaar, ein schwenkbares Laufräderpaar. Wegen des Motors konnte
eine Innenbeleuchtung nicht mehr untergebracht werden.
Nr. 1002, Anhänger Type 57/1 Schwere stabile Ausführung in Spritzguß, federnde
Stromabnehmer, Innenbeleuchtung und rotes Schlußlicht. Zwei schwenkbare
Laufradpaare.
Der beiderseitige Spurkranz dient zur Führung auf der Fahrschiene und schließt
ein Entgleisen aus. Die Lauffläche der Räder ist dem Schienenprofil angepaßt.
Die Geschwindigkeit des (Gleichstrom-) Motors kann durch den regelbaren
Trafo reguliert werden. Es ist Vorwärts- und Rückwärtsfahrt möglich.
Farben: rot mit elfenbein - blau mit elfenbein - grün mit elfenbein - Dach
schwarz
Die Lichtsignale können mit Zugbeeinflussung eingebaut werden. Die Stromversorgung erfolgt über die isoliert anzubauenden Fahrschienen und Dachschleifer, die den Strom über die Trägerkonstruktion beziehen.
Otto beschreibt in seiner Bildfibel zwei Ausführungen. Kennzeichen der älteren Ausführung sind die aus drei Teilen bestehenden Streckenabschnitte, deren Zusammenbau erst von Hand erfolgen muß.
Neben geraden und gebogenen Schienen, Stützen nach Bauart der Pendelstützen gab es auch Signale und einen Bahnhof als Zubehör.
Einen ausführlichen Bericht über die Stube Bahnen gibt Botho G. Wagner in Altes Spielzeug, Jan 2005.
Die Zugpackung mit Bahnhofshalle hatte die Nummer 998-13.
Vorgänger
Bereits im Jahr 1900 (also 2 Jahre vor der offiziellen Eröffnung der Schwebebahn) brachte Bing bereits eine Art Schwebebahn mit einem einfachen Rundkurs und Uhrwerksantrieb auf den Markt. Erst ein paar Jahre später folgten Carette und Märklin mit deutlich vorbildgerechteren Bahnen. Bing bot dann wieder im Katalog 1931 (I. Nachtrag zum Händlerkatalog von 1930) eine Schwebebahn mit Uhrwerksantrieb an (10/9387). Allerdings scheint diese Bahn eher der Phantasie entsprungen: das Uhrwerk drehte einen Propeller der stromlinienförmigen Wagen.
Carette lieferte die Schwebebahn 1080/2 mit einem Haltestellengebäude. Der Zug war in Schwachstromversion (Batteriebetrieb) und in Starkstromversion (Betrieb über vorgeschaltete Glühlampenwiderstände) lieferbar. Wie auch bei Märklin wurden die Schienen hantelförmig verlegt. Die Aufständerung erinnerte allerdings eher an ein gutes Möbelstück. Die Motoren befanden sich an den Laufrädern. Das Innere der Wagen konnte mit Figuren 'bestückt' werden. Eine komplette Garnitur wurde 1996 bei Christie's versteigert.
Von 1902-1905 bot Märklin in seinen Katalogen zwei Modelle (2341/4 mit Uhrwerksantrieb und 23341/4 mit Elektroantrieb) der Schwebebahn Wuppertal/Elberfeld-Barmen an. Die Bahn paßte zur Spur 1 und beanspruchte immerhin 2,5 m in der Länge. Die Aufhängung der Bahn war vorbildlich ins Modell umgesetzt. Der Antrieb wurde in den Wagenkasten verlegt, was eine Inneneinrichtung ausschließt. Eine komplette Garnitur befindet sich im Märklin-Museum in Göppingen.
Abbildungen dieser Bahnen und weitere Informationen finden sich in Schiphorst, Blechspielzeug Eisenbahnen
Literatur
Bücher
- OTTO'S BILDFIBEL; Otto's Fibelverlag 1982
- Historische Vorführanlagen; Eigenverlag 2007
- Modellbahnzubehör der 50er Jahre; Eigenverlag 2014
Beiträge in Büchern
- Meyer; In: Lexikon der deutschen Blechspielzeug-Industrie; Marianne Cieslik; 2014, S. 298-299
- Pfeiff; In: Lexikon der deutschen Blechspielzeug-Industrie; Marianne Cieslik; 2014, S. 336
- Schwebebahn; In: Lexikon der deutschen Blechspielzeug-Industrie; Marianne Cieslik; 2014, S. 401-406
- Stube; In: Lexikon der deutschen Blechspielzeug-Industrie; Marianne Cieslik; 2014, S. 426-427
Zeitschriften
- Otto Hübchen's fesselnde Modelleisenbahn-Lehrschau; Spielzeug Revue, 1/2000, S. 6-10
- "Fliegend" über Fluss und Straße; eisenbahn magazin, 1/2001, S. 30-39
- Wuppertaler Schwebebahn; Trödler und Sammler, 12/2003, S. 58-60
- Wuppertaler Schwebebahn; Altes Spielzeug, 1/2005, S. 4-6